Freitag, 30. November 2007

schneckle, 23:27


Die haben gesagt, ich soll morgen früh Blumen mitbringen. Vier Rosen sollen es sein. Hm? ...



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Freitag, 23. November 2007

Wirres
schneckle, 17:16


Vor ein paar Tagen wurden gleich bei mir um die Ecke zwei Menschen von einem betrunkenen Autofahrer totgefahren. Im Bauch ein seltsames Gefühl an der Stelle vorbeizugehen. Kann sein, dass ich den Fahrer kenne, vom Sehen bestimmt.
Was, wenn ich auf dem Nachhauseweg totgefahren werde, in einem Hauseingang liege und verblute? Sie hier, würden es gar nicht mitbekommen. Niemand würde es hier mitbekommen, kein Trauerpost, nischt, wie auch, weiß ja keiner.

Geld vom Automaten geholt. Auf dem 20er eine "55" mit Kugelschreiber. Und schon wird aus dem popeligen Euroscheinchen eine wilde Erpressungsgeschichte, Geldübergabe mit Koffern die aus fahrenden Zügen geworfen werden, alten Fabrikhalle als Kommandozentrale, Verfolgungsjagd mit quietschenden Reifen und "Peng" und "Puff" und "Bleiben Sie stehen, hier spricht die Polizei".

Verwirrter Einkauf im Supermarkt. Vorsichtshalber von allem was in den Wagen gelegt, ohne lange zu grübeln. Bei den Kindergummistiefeln vom Grabbeltisch konnte ich mich gerade noch bremsen. An der Kassenschlange Gefühl von Schwindel. Versucht mich auf meinen Atem zu konzentrieren. Versuche in solchen Situationen möglichst gelassen und gelangweilt drein zu blicken. Schwindel im Supermarkt ist mir immer äußerst unangenehm.

Entgegen meiner Gewohnheit denselben Weg für den Heimweg genommen.

Warte übrigens immer noch, Nicht mehr so vordergründig und penetrant aber das Grundgefühl hat sich nicht verändert. Eigentlich wäre es mir, in diesem einen Warten zumindest, lieb der Zustand würde anhalten. Aber ich weiß jetzt schon, dass genau dann, wenn ich Frieden schließe, eine Antwort kommt.



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Dienstag, 13. November 2007

Futschikato
schneckle, 21:36


Ich bin leer. Nicht gut leer und nicht schlecht leer. Einfach nur leer.
Kommt nix raus und geht nix rein.



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Donnerstag, 25. Oktober 2007

November
schneckle, 19:18


Wo bist du nur geblieben?
Ich weiß, manchmal bin ich ein wenig schusselig. So stehe ich ab und an ganz gerne auch an einem Feiertag um 6 Uhr auf, um mich Arbeitsfertig zu machen, oder laufe fröhlich und gutgelaunt an einem Sonntagvormittag mit meinem Einkaufsbeutel vorm Supermarkt auf. Auch muss ich manchmal nachrechnen, wie mein aktuelles Alter ist und selbst den Namen meine Tante habe ich schon mal vergessen. Aber einen ganzen Monat? Hm. Nun denn, dann finde ich mich halt damit ab und mache das Beste draus.

Jemand Lust mit mir aufm Weihnachtsmarkt einen Glühwein zu trinken?.



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Mittwoch, 24. Oktober 2007

Verlust
schneckle, 20:50


Heut gibt’s trocken Brot bei Kerzenschein. Das soll muss mir reichen.


Waschmaschine und Kühlschrank sind schon inspiziert, da is sie nicht. Ein Fall war ja auch noch offen. Verdammt. Aber die Stimme von der Notfallsperrung war wirklich nett.



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Freitag, 12. Oktober 2007

Frisk makrelfisk
schneckle, 00:09


Der hat ein ganz kurzes Leben. Da nützen ihm auch seine vier Freunde nichts.



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Mittwoch, 3. Oktober 2007

schneckle, 20:57


Ach, heut ist mir wieder so nach komisch.



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Samstag, 29. September 2007

Tiffy
schneckle, 12:49


Morgendliches Kleinstadtidyll, der Vati holt die Brötchen und die ersten Grüppchen machen sich auf den Weg in die Kirche. Ich im Schlafanzug und wildem Haar. Vor meiner Tür sitzt eine Frau, weinend, und nur leicht bekleidet. Eine ganze Weile sitzt sie da schon. Höre ihr weinen bis hoch in meine Wohnung. Ob sie aus dem Gewerbe kommt nach dem Sie ausschaut, ich weiß es nicht. Ein Satz der mich verfolgen wird. Viel werde ich von ihr nicht erfahren. Angst hat Sie, ganz schreckliche Angst, die sieht man in ihren Augen. Die Zähne klappern. An ihren Fingern ein wenig Blut. Ein Nagel ist abgebrochen. Der Rotz läuft ihr aus der Nase und eine Schnapsfahne kommt mir entgegen. Sie hat Angst ganz schreckliche Angst. Und ich hocke da vor ihr und mir kommen schlimme Bilder. Sie kann sich nicht erinnern. Ich weiß es nicht. Nur dieser eine Satz, unterbrochen vom Zähneklappern und Weinen. Ich weiß es nicht. Ich beruhige Sie, ziehe ihr die Jacke über, frage Sie aus. Ich weiß es nicht. Was macht man in so einer Situation? Polizei rufen. Ja, die kümmern sich dann und ich kann auch endlich meine Brötchen holen. Ich kann nicht, sie hat so Angst und ich möchte ihr helfen, aber wie? Ich frage Sie was passiert ist, ob ihr jemand wehgetan hat. Sie sagt nur sie möchte aufwachen und dann ist alles wieder gut. Was macht man da? Sie schaut mich an, ich würde sie gern in Arm nehmen und wiegen. Ich streichle ihr über den Arm. Sie nimmt meine Hand. Nicht die Polizei, nicht die Polizei. Aber ich möchte dir so gerne helfen. Kannst du dich an gar nichts mehr erinnern? Ich weiß es nicht, ich weiß es nicht. Ich heiße ***** und du? Leise ganz leise kommt was raus. Ich verstehe Sie nicht. Sie wischt sich die Spucke von der Backe. Tiffy. Hallo Tiffy. Wohnst du hier, soll ich dich nach Hause bringen, soll ich jemanden für dich anrufen? Ich möchte dir helfen. Sie kramt ein Handy aus ihrer Tasche. Sie zittert, sie zittert so sehr, dass ich gar nicht glauben kann, dass sie eine Nummer findet. Sie gibt mir das Handy. Da steht ein Männername. Den soll ich für dich anrufen? Soll er dich abholen? Sie nickt. Ich kann noch nicht den grünen Knopf drücken. Ist das ein Freund? Ich weiß es nicht, keiner kommt, keiner kommt, nie kommt einer, keiner kommt. Ich wähle die Nummer. Ein Mann am Ende, er denkt ich wär Tiffy. Wo bist du fragt er. Er hat keine nette Stimme. Vielleicht hätte ich doch die Polizei rufen sollen. Er kommt. Noch mal frage ich sie, ob er ein Freund ist, ob sie wirklich möchte, dass er sie abholt. Keiner kommt, keiner kommt, keiner kommt, lass mich nicht allein. Ich bleibe bei dir, ich geh nicht weg. Wieder nimmt sie meine Hand. Vielleicht soll ich doch noch die Polizei rufen. Sie ist betrunken und sie ist völlig orientierungslos, aber dann wieder blickt sie mich so klar und tief an. Jetzt hab ich Angst. Eine Stunde schon sitze ich da mit ihr. Keine fünf Minuten nach dem Anruf hält ein Wagen. Er steigt aus, kaum das er die Wagentür zugeschlagen hat, brüllt er ihren Namen. Tiffy, los komm. Scheiße, ich hätte die Polizei rufen sollen. Er packt sie am Arm und zerrt sie hoch. Ich frage ihn, ob er ihr Freund ist. Ob er weiß was passiert ist, wo sie gestern war? Ein Bekannter, das ist alles was er mir sagt. Er will nicht wissen, was los ist, wer ich bin, wo ich sie gefunden habe, wie lange sie hier schon sitzt. Nichts. Stellt ihr keine Fragen, nimmt sie am Arm und geht mit ihr zum Wagen. Ich denke nur immer wieder scheiße, scheiße, scheiße. Sie nimmt wieder meine Hand. Keinen Ärger machen, keinen Ärger machen. Nein du hast mir keinen Ärger gemacht. Will ihr meine Nummer geben, ihr sagen, dass ich hier wohne, dass sie vorbeikommen kann, wenn sie will. Ich mach es nicht, er steht die ganze Zeit neben ihr. Scheiße, scheiße, scheiße. Sie fahren weg und ich notier mir sein Kennzeichen. Scheiße.

Liebe Tiffy ich wünsche dir sehr, dass du morgen aufwachst und alles ist wieder gut.



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Montag, 24. September 2007

Auf auf, du schöne neue Zeit.
schneckle, 15:35


Die Frau Schneckle hat nicht nur beeindruckende Fähigkeiten auf dem Gebiet der Wind- und Wettervorhersage, (allerdings müssen die Zahlen erheblich nach unten korrigiert werden. 3 Bft. – Die Rigipswände knarren. Aber das muss warten, dafür ist heute keine Zeit.) nein, die Frau Schneckle hat zudem auch noch grandiose hellseherische Fähigkeiten.
Leider war auf die Schnelle kein Opfer Mensch in der Nähe, an dem Sie ihre neu entdeckte Begabung ausprobieren konnte, so dass Sie erst einmal die eigenen Vorboten aus der Kugel deutete.
Und, was soll ich Ihnen sagen, kaum dass Sie das runde Glas berührt, sind Wolken, Nebel und dunkle Schlieren, verschwunden. Ein gleißend, helles Licht in wunderschönster Farbenpracht strahlte ihr ins Gesicht, strahlte durch Sie hindurch, drang tief in Sie ein, bis ihr Körper selbst das gleißende Licht war.



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Sonntag, 23. September 2007

T-13,5
schneckle, 21:07


Der Morgen rückt näher und unabhängig von irgendwelchen Zahlen sollte ich mich freuen, frohlocken, mein Herz springen lassen. Stattdessen Melancholie und Traurigkeit. Hab ich die Zeit auch voll ausgenutzt? Viel zu schnell sind die Jahre vergangen. Hab mich nie wirklich in ihr fallen lassen, nie ausgekostet und gänzlich genossen. Ob es das Alter, meine Ehrgeiz oder die Ablehnung jeglicher Solidarisierung aus bloßer Gleichgesinnung war? Sicher von allem ein wenig.

Vermissen werde ich dich Zeit, gerne war ich mit dir, auch wenn du mir so manches Mal das Leben schwer gemacht hast. Nicht immer sind wir im Gleichschritt gegangen. Hab mich geärgert, wen du getrödelt, nicht die Schleichwege und Abkürzungen mit mir gehen wolltest. Hab geflucht und geweint und doch, am Ende, am Ende hat es sich immer gefügt und wir sind versöhnt Hand in Hand, lachen und gackernd, die steilen Stufen hinab und hinauf.

Zeit, bleib noch ein bisschen, geh noch nicht. Nimm mich mit. Nimm mich ein letztes Mal die Stufen hinauf. Nimm mich bei der Hand und wünsch mir Glück.

Zeit, wir werden uns nicht wieder sehen.




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