Es gibt auf der Welt nichts dümmeres, als seine Zeit zwischen Kleiderständern zu verplempern. Die Finger Wund gegrapscht von den aneinander gezwängten Bügeln. Schnittwunden von den Schildchen, auf denen man verzweifelt auf der Suche nach der richtigen Größe ist. Den Nacken steif, ob von der schlecht eingestellten Klimaanlage oder der ständigen Schräghaltung beim Durchblättern der neuesten Herbstkollektion. Die Augen müde und ausgetrocknet, das schlechten Licht ist da nicht mal ein Tropfen auf der Bindehaut. Der Geruchssinn von der allzu gut gemeinten Vaporisation durch das Kabinenpersonal für die nächsten Stunden getrübt. Von der Laune red ich hier erst gar nicht.

Ich geb die 1,0 wieder ab, wenn ich dafür meine Figur zurückbekomme.
Ich doch ein blöde Tussi.

Normalerweise laufe ich Nachts sehr gerne durch meine Stadt, fühl mich auch sicher. Aber heute, heute hatte ich wirklich Muffensausen

Ich freu mich für sie, wirklich, ich freu mich. Endlich sind sie angekommen, haben jemand gefunden, mit dem sie ihr Leben verbringen, oder zumindest versuchen so lange wie möglich zu verbringen. Aber warum muss ich darunter leiden. Ihr verabredet euch zu euren sonntäglichen Pärchenbrunchveranstaltungen, zu den nachmittäglichen Pärchenkuchenpläuschen und den samstagabendlichen Pärchengrillpartys.

Müsst ihr eure beschissenen Pärchentreffen immer in geballter Form am Wochenende zelebrieren. Ein bisschen Rücksichtnahme ist doch nun wirklich nicht zu viel verlangt.

Da schleppt man sich trotz rebellierender Gedärme in den entfernt liegenden Discounter, und vergisst das redlich bezahlte Toilettenpapier an der Kacke Kasse.

Vorm Fenster zwitschern keck die Vögel. Zart, lugt die Sonne ins Zimmer und wirft Schatten an die Wand. Der Asphalt, still und leer. Die Federn der Nacht schauen fröhlich aus dem Fenster. Leise schlängelt sich der Klang der Glocken durch die Strassen.

Die Nachbarn grölen munter, mit dem Bier in der Hand und Ringen unter den Augen, den Text der neuen Punk-Cd.

Kalter Schweiß auf der Stirn. Schmerz der mich von einer Seite auf die andere wirft. Der Puls schlägt viel zu schnell. Panik kommt. Atme ruhig, jetzt nicht hyperventilieren, ein und aus, ein und aus. Ich muss mich übergeben. Kann nicht stehen, alles schwarz vor Augen. Geh weg, geh einfach nur weg, ich will dich hier nicht haben. Mir ist kalt, ich schwitze. Muss mich wieder übergeben. Warum ich? Irgendwann überwiegt die Erschöpfung. Endlich Schlaf.

6:30 - geduscht - Kaffee - angezogen - frisiert - umgezogen - geschminkt - umgezogen - Tasche gepackt - Spange ins Haar -
Ich warte!

Nach Abgabe einer Diplomarbeit und vor Bekanntgabe der Note, sollte man aus reiner Langeweile nicht darin rumblättern, da man einem Nervenzusammenbruch nach dem anderen erleidet.

Und schon gar nicht sollte man nach Abgabe einer Diplomarbeit und vor Bekanntgabe der Note, andere Leute darin rumblättern lassen, da diese Gefallen daran finden, einen Nervenzusammenbruch nach dem anderen hervorzurufen.

Sibel Kekilli schafft es innerhalb weniger Sekunden, der heiß geliebt und verehrten, herrlich romantischen Stimmung Jane Austens „Sinn und Sinnlichkeit“ den Garaus zu machen.