Montag, 10. März 2008

schneckle, 21:19


Der Job schnürt mir die Luft ab. Mehr sag ich dazu nicht.

Mein Herz schnürt mir die Luft ab. Mehr sag ich dazu nicht.



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schneckle, 20:00


Einzig ein guter Moment. 35 Minuten S-Bahn. 35 Minuten Augen auf der Oberleitung. Denke mich weg. 35 Minuten. 35 Minuten Gedankenschmeichler.



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Dienstag, 4. März 2008

schneckle, 22:39


Letztes Jahr immer Sommer das letzte Mal gesehen, dazwischen ein paar Briefe und zum Ende nur noch böse Worte. Jetzt eine Minute bewegte Bilder. Aufgeregt bis in die letzte Pore. Sehen und hören auf einen Streich.

Der Ton funktioniert nicht. Und auch, wenn die Augen in die ich Blicke mir wohl gesonnen sind, mich zum lachen bringen, spiegelt diese Minute so viel der letzten Monate, der letzten Tage und wohl auch der kommenden Zeit wieder.

Mein Ton ist an, aber ich traue mich nicht auf laut zu stellen. Und nicht mal das kann ich erklären. Es ist blöd, andersrum geht es ja schließlich auch, da dröhnen die Boxen und geben tiefe Einblicke. Ich überlege, wäge ab, verwerfe. Vielleicht sind Frauen so, ich jedenfalls bin es.

Tanze einfach auf zu vielen Hochzeiten gleichzeitig. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis ich mir den Knöchel breche oder an einer Olive ersticke.

Mehr kostet zu viel Überwindung.



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Donnerstag, 28. Februar 2008

schneckle, 08:47


Ich muss in einem Krankenhaus Äpfel und Möhren schälen. An einem kleinen Pult direkt neben der Intensivstation. Diese sieht ein bisschen wie ein Beachvolleyballplatz aus. Überall Sand, dazwischen seltsame Gerüste. Getrennt von der normalen Station und somit von mir ist das ganze durch eine kleine Metallstange auf Kniehöhe. Die Äpfel kullern mir vom Tisch, mitten in den Intensivstations-Beachvolleyballplatz rein. Ich darf nicht einfach reingehen und mir die Dinger wiederholen, wegen steril und so. Wir warten also auf eine Schwester, latschen zu ihrem Kilometer weit entfernt geparkten Auto, quetschen uns zu viert auf den Beifahrersitz fahren auf den Intensivstations-Beachvolleyballplatz und sammeln die verloren gegangenen Äpfel ein.

Das war’s. Also, es gab noch ein paar nackte Hintern, eine wilde Party und so’n Zeug, aber der Hauptteil bestand aus den Äpfeln.



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Samstag, 23. Februar 2008

schneckle, 18:27


Da ist es wieder. Schleicht sich rein, setzt sich hin, legt die Füße auf den Tisch und beobachtet mich. Dann kichert und giggelt es, krümmt sich vor lachen, hält sich den Bauch, eine Hand vor dem fauligen Mund. Ich hör es immer. Selbst wenn ich mir die Finger in die Ohren stecke Lalalalalalalalalalalala. Da sitzt es und beobachtet mich. Das blöde Ding. Lacht sich schlapp und äfft mich nach, spuckt vor Heiterkeit das ganze Sofa nass. Äfft mich nach und schlägt sich auf die dürren Schenkel bis das Bein abfällt. Das blöde Ding.



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Sonntag, 17. Februar 2008

Stationen
schneckle, 15:02




Im Zug:
Lausche der Frau mit dem I’ve had the time of my life Klingelton: Irgendwie mussten wir immer lachen, obwohl es nicht lustig war. Lustig war es trotzdem.

O-Ton: Die Reisenden der zweiten Klasse möchten bitte aus Rücksichtnahme der Reisenden der ersten Klasse in der zweiten Klasse aussteigen.

Komma bei mich.


In K:
Wohliges Gefühl im Herz - wieder da!




Marla, Maha Kumari, Ming Jung.

Frau S. (33) schmeißt sich, nach einem wunderbaren Abend, durstig neben die Mutter (60) auf die Couch. Mutter: Trink nicht so schnell.

Frau S. (33) niest. Vater (60) betritt den Raum. Du wirst dich doch wohl nicht erkältet haben? Mutter (60) legt wortlos 6 Packungen Taschentücher neben den Koffer.

Mutter (60) kurz vor der Verabschiedung: Willst du das Schwarzbrot nicht auch noch mitnehmen?

Getrunken, gelacht, geshoppt, genervt, geliebt, gesehen, getroffen, gefahren.


In S:
Spätzle beim Griechen.
Bretzeln satt.
Seelenwellness.





In F:
Herzklopfen, Freude und schüchtern neugierig.



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Mittwoch, 6. Februar 2008

Et kütt doch alles wie et kütt
schneckle, 17:50


Frau S.
Rinn in den Landen.
Klamotten geschnappt.
Anprobiert.
Bezahlt
Raus aus dem Laden.

Nit einmol.
Nit zweimol.
Dreimol.



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Samstag, 2. Februar 2008

Date
schneckle, 15:14


Vor vier Tagen der Anruf. Südsee, Antarktis, Afrika, Asien, Südamerika. Nun liegt das Schiff im Hafen und ich habe ein Date. Wollen wir was essen, ich kann Sushi besorgen, ach, wir schauen einfach worauf wir Lust haben und entscheiden dann. Ich freu mich. Ich freu mich auch und esse nichts, schließlich erwartet mich eine Portion roher Fisch oder what ever. Ich rieche gut und trotz gescheiteter Shoppingtour sehe ich nicht übel aus. Ein bisschen schick, ein bisschen verwegen und eine Spur verspielt. Genau richtig für einen schönen Ausgehabend.

Pünktlich betrete ich die Wohnung. Den Mantel noch an, muss ich mich für ein Getränk entscheiden. Tee? Äh, ja …Tee.

Drei Stunden später ist das Schälchen mit den Paranüssen schon lange leer. Meine Augen schmerzen von dem stundenlangen Starren auf den kleinen Bildschirm. Vier Stunden, drei Kontinente.

Ganz schön spät. Ich glaube ich mache mich mal auf den Weg. Wenn ich zu Fuß gehe komme ich am Thailänder vorbei.



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Freitag, 1. Februar 2008

Shoppen
schneckle, 15:18


Ganz entspannt und relaxt. Die bequemen Schuhe, mit den nur halbhohen Absätzen an den Füßen, geht es geradewegs in die Fußgängerzone. Ich zwänge mich, bewusst flach atmend und leise Beruhigungsformeln in meinen Schal rein murmelnd, zwischen den Ständern mit den S, XS und XXS Leibchen vorbei. Da sehe ich sie. Fester Stoff, schwarz, gerader Schnitt, guter Preis. Ich wage einen Blick auf das rechts baumelnde Etikett. S. Ruhig atmen, ganz ruhig. Mit zittrigen Fingern greife ich den zweiten Bügel. _ (aus Gründen der Diskretion, Sie verstehen?). Meine Wangen glühen und mit den Augen suche ich den Weg zur Umkleide. Ich packe den Bügel, werfe mir das gute Stück über den linken Arm und will mich gerade auf den Weg machen, da fällt mein Blick auf die im strahlenden weiß mit fetter, schwarzer Schrift baumelnde Größenangabe. Unbewusst startete ich ein Mantra. Ich greife das Etikett und drehe die Schriftseite so unauffällig wie ein Kaufhausdetektiv um, lege meine Hand darüber und gehe gelassen wie an einem Sonntagsspaziergang auf die Umkleidekabinen zu.

Die Schwingtür versetzt mir einen Ruck, so als wollte sie sagen "Verpiss dich". Ich blicke mich nicht mehr um, gehe den direkten Weg, atme kalte Luft, schließe die Augen und stelle mir vor, wie gerade ein XXS Leibchen in meine Kabine tritt und abfällig auf die hängen gebliebene Hose blickt.



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Donnerstag, 31. Januar 2008

schneckle, 19:03


Träge bin ich. Träge und hungrig. Zu träge für hausfrauliche (wie wär es mal mit hausfreuliche) Pflichten. Vernachlässige meine Wohnung, meinen Kleiderschrank, mich. Bin weder vorzeigbar, noch hip, noch elegant, noch schick. Bin grad nix. Nur träge. Und hungrig.



Alaaf.

Muss auch mal gesagt werden.



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