Samstag, 21. Juli 2007

Daheim
schneckle, 13:22


Sitze im dünnen Nachthemd am Tisch. Duft von Kaffee und gekochter Milch zieht durch die Wohnung. Im Radio spielen sie Summertime. Meine Füße werden von einer Fliege gekitzelt.
Ich schließe die Augen und bin in meinem alten Kinderzimmer. Aus dem Bad, das beruhigende Surren des Rasierers. In der Küche, rhythmisches Trommeln der Eier, die Kaffeemaschine schnaubt ein letztes Mal auf. Meine Mutter trägt Platten mit Aufschnitt ins Wohnzimmer. Der Rasierer verstummt, dafür durchquert jetzt der Duft des Aftershaves die Wohnung. Mein Vater fängt meine Mutter bei ihrem letzten Gang ab, drückt sie an sich und küsst sie, dabei eine Hand immer auf ihrem Po. "Kinder kommt ihr". Ich lege den Comic bei Seite und rolle mich aus meinem Bett. Sitze im dünnen Nachthemd am Tisch.

Anekdoetchen

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Gekochte Milch? Wie eklig.

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He...Sie...machen Sie mir nicht meine Stimmung kaputt.

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Oh, Entschuldigung. Noch ein bisschen von der Haut zum draufrumkauen?

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bäh!

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Hey, nicht die Stimmung kaputt machen! Manche Leute mögen das.

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Gekochte Milch ist doch nicht eklig.
Die gehört in jeden Pudding.
Und auf der Haut kaut man nicht 'rum, die schlürft man.

Die "Auster* des kleinen Mannes".


*Austern sind übrigens eklig. Oder "Kalte Gurkensuppe mit Jakobsmuscheln"

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Ich mochte die eigentlich auch, kenne aber viele, die einen Würgereiz unterdrücken mussten (aber die Haut trotzdem schlucken mussten, weil man hatte ja nichts und die wegzuwerfen wäre Verschwendung gewesen usw. :-)

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Nicht zu vergessen der Michschaum, auf jedem ordentlichen Milchkaffee. Wenn man natürlich keinen Herd hat, weil die Küche soooo klein, dann kann man den Milchkaffee von vornherein vergessen. ;-)

Die Liste des Ekels würde ich noch um Zunge erweitern.

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Hossa!
"Zunge" - das muss ich Jahrzehnte verdrängt haben.
Aber jetzt, wo Sie's sagen, habe ich glatt den Geschmack..äh..also quasi...auf der Zunge.

Alleine die Vorstellung ist ja schon abartig: Wie ein Zungenkuss, aber mit einer Zunge von einer toten Kuh und mit Runterschlucken.

Ich musste mal als Kind welche essen, und als ich erfuhr, was das war...ließ ich mir die Zunge nochmal durch den Kopf gehen.

Schwartenmagen ist auch sowas, an das ich nicht ran kann.
Oder Kalbsbries.

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Kalbsbries hört sich eigentlich ganz harmlos an.

Was ich ja hingegen gar sehr gerne esse sind, wie könnte es anders sein, Schnecken. Mmh…lecker.

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welch idyll.

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Also ich habe den Kaffe beim lesen quasi riechen können. War nett! :o)

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Dankeschön.

Der Herr Referall ist nur so arg deprimiert wegen seiner winzigen Küche, die so winzig ist, dass er sie uns nicht mal zeigen kann. ;-)

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Mehr so 'ner Art Puppenstube, wie es klingt.
Obwohl ich Puppenstuben kenne, da würde ein Fläschchen Nagellack nicht zum Streichen reichen...

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Die Küche kann für meine Depressionen gar nichts. Vielleicht komme ich die Tage mal zum Foto machen.

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Gerne doch, soll ich vorher oder hinterher putzen? ;-)))

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Die Scheiben vielleicht vorher und je nachdem müsste man dann vielleicht anschließend... weiß ja nicht :-)

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Obwohl die Scheiben bereits blitzen, für Sie gehe ich nochmal drüber.

Schließlich kommt die Bezeichnung "Möppse" nicht ohne Grund von Wischmop (Sg.) Wischmöppse (Pl.)

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Das wird auch meinen Seniorvermieter freuen: er hat gute Sicht aufs Küchenfenster.

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Och, schade...und ich dachte schon.

Vielleicht komme ich die Tage mal zum Foto machen.

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Wieso schade? Was dachten Sie denn schon?

(es ist spät, der Geist schwächelt schon...)

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Und ich dachte schon...Sie kommen die Tage mal zum Foto machen...bei mir ;-))

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Ich schaffs ja noch nicht mal bei der eigenen Küche (und die ist klein, da braucht es nur wenige Aufnahmen).

...aber jetzt, jetzt nach unendlich langer Zeit, habe ich kapiert, was und wie Sie es meinten. Oh Mann. Ich sollte umgehend ins Bett und mich mal ausschlafen. :-)

Wobei noch zu klären wäre, bei wem das Missverständnis zuerst auftrat :-)

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Wenn Sie mir auch so eine herrliche Vorlage liefern...

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