"Es blies Tag um Tag: schneidend ohne Unterlaß, unbarmherzig. Die Welt war nichts als eine Unendlichkeit schäumender Wogen, die gegen uns anstürmten, unter einem Himmel, niedrig genug, daß man ihn mit der Hand greifen konnte, und schmutzig wie eine verrauchte Stubendecke."

Joseph Conrad

Ab morgen ist Schluss mit der Lamentiererei. Ich mag nämlich nicht mehr. Echt jetzt

Da sitzten wir so am Tisch und in Gedanken verfasse ich den Eintrag, den ich dann doch nie geschrieben hätte. Mein liebes Tagebuch, heute hatte ich den ganzen Tag den Eindruck, dass er mir was sagen möchte. Und während ich Löcher in die Luft starre und vor mich hin denke sagt er "Du, ich muss dir was sagen". Und bevor er weiter redet, denke ich noch schnell, mit mir ist er nie weggefahren.
Bingo.
Tja.

Also wegen mir rufen Sie an, dann denke ich auch für Sie eine Runde mit.

Will ihm die Augen kratzen,
ihn verletzten,
schlagen,
treten,
spucken,
schimpfen,
wüten,
schreien bis die Wände wackeln,
wunde Punkte treffen,
schwächen und
mit Messern werfen,
hinterrücks erschlagen,
von der Mole schubsen,
unbemerkt den Fuß vorziehen,
Gift ins Essen mischen,
Löcher stechen,
Steine werfen,
Ruf ruinieren,
defamieren,
Schläger engagieren,
ihm in die Wange beißen,
und das Herz raus reißen.

Schon seltsam, wie ruhig man bleibt. Der Körper stellt auf Notstrom, der Puls flach, die Stimme leise. Einzig der Herzschlag kommt kurz aus dem Takt, flackert, die Birne brennt durch und alles ist dunkel. Aus dem abgewandten Auge laufen versteckt ein paar Tränen. Sonst. Alles ganz ruhig.

Und dass Liebe durch den Magen gehen soll ist auch gelogen.

Ich wurde ausgewechselt.

Herz frisst Magen.

Und dann sagt er "Wir haben uns wohl einfach immer nur verpasst".



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Der Herzschmerz schlägt mir auf den Kopf.