Da ist es wieder. Das alte Spiel.
Und doch ist es diesmal anders. Es war noch nie so unbeständig.
Er wird mir das Herz brechen, er hat es schon zerbrochen. Und dann, dann flickt er wieder ein wenig dran rum, setzt ein kleines Stückchen rein, verklebt es, wartet bis es richtig fest sitzt, wiegt mich in Sicherheit, in Freude, in seligem Genuss, um es abermals zu zerschmettern. Vorm neuerlichen Flicken bin ich nicht gefeit. Kann mich nicht gegen wehren, lass es einfach geschehen, klammere mich an jede kleine Scherbe.

Warum kämpfe ich? Kämpfe um die Liebe, die ich so gerne empfangen würde, kämpfe um die Liebe, die ich so unendlich zu geben hätte? So viel, so tief, so selten. Kampf oder nur der bitterliche Versuch, nicht an die längst verlorene Niederlage zu glauben, nicht zu ertragen, nicht wahrzuhaben?

Gefährlich, diese Spielchen. Was bleibt am Ende? Pass auf, dass Du Dir nachhaltig etwas kaputt machen lässt, das Du so schnell nicht mehr geflickt bekommst im Nachhinein.

Es gibt sie, diese ungesunden Allianzen, die Kreissägen, in die man immer wieder gerne lachend reingreift. Heute noch denkt man: nie wieder! Dann ein Anruf, ein Blick, nur ein Grunzen, schon ist man wieder wie ferngesteuert und wirft die Vernunft über Backbord, obwohl man weiß, daß man wenig später nur wieder heulendes Elend sein wird.
Der Maßstab ist lediglich die eigene Leidensfähigkeit.
Entweder geht irgendwann nichts mehr oder der Überlebensinstinkt beendet das kranke Spiel.
Es wird wehtun.
Aber es wird auch vorbeigehen.

Hab ich doch statt "flicken" "f*cken" gelesen. Wie unangenehm... ;-)

Trotzdem mal ein ernstes Wort, Frau Schneckle!
Ich hab mir ja selber im Januar auch in einem laangen viermonatigen Prozeß das Herz brechen lassen und hab einen Scheiß auf gut- und schlaugemeinte Ratschläge gegeben. Aber was soll denn da noch draus werden?

Ich weiss ja, Gefühle lassen sich nicht abstellen, aber glauben Sie ernsthaft daran, daß Herr L irgendwann ganz plötzlich zur Besinnung kommt, erkennt, was er an Ihnen hat bzw. eben nicht, all seine ganz offensichtlichen Blockaden, emotionellen Verkrüppelungen u. ä. über Bord wirft und Ihnen einen Antrag macht? -natürlich nur sinnbildlich gesprochen ;-)

Und die viel wichtigere Frage: Ist es so jemand eigentlich wert, dass Sie sich immer wieder in tiieefe Abgründe stürzen, nur weil er zwischendurch mal einen klitzekleinen Schritt auf Sie zu gemacht hat?
Ich weiss, Sie werden jetzt sofort inbrünstig sagen "Ja, ist er wohl! Sie haben doch keine Ahnung!" War bei mir auch nicht anders.

Aber eigentlich ist Liebe etwas, das sich nur leicht und toll anfühlt und nicht etwas, das vom ersten Moment an nur Probleme mit sich bringt!