Sonntag, 26. August 2007

Post-Trulla
schneckle, 23:28


Ich bin nicht mehr ganz nüchtern, war ich eigentlich das ganze Wochenende nicht. Nicht unangenehm, so wie Frauen, die ein Gässchen Wein zu viel getrunken haben, halt manchmal sein können. Nein, angenehm angetüdelt, ohne laut peinliche Dinge von mir zu geben. Dazu brauche ich keinen Alkohol.

Ich mag das. Ich kann noch klar denken, lalle nicht und muss mich morgen für nichts schämen. Fühle mich leicht und warm ums Herz.

Trinke ein letztes Likörchen und lese genüsslich in dem einen oder anderen Blog. Viele der Geschichten kommen mir bekannt vor, viele auch nicht und trotzdem wecken sie Erinnerungen, Sehnsüchte, berühren, verstören oder bringen mich zum lachen. Obwohl ich die Leute dahinter nicht kenne, oft auch nur ein paar Einträge gelesen habe, bei einigen nicht einmal weiß, ob ein Mann oder eine Frau dahinter steckt, treffen viele der Worte sehr tief und ehrlich.

Die Eröffnung dieses Blogs und die Geschichten, Erlebnisse, Gedanken auf anderen Seiten, haben sehr viele, lange verschlossene und mit Sicherheitsschlössern versehene Türen aufgebrochen. Tief verborgenes taucht unverhofft aus dem Dunkel auf. Nicht sind immer alles Puzzelteile vorhanden, oft ist die Farbe schon sehr verblasst, manchmal reicht es nur für einen zarten Duft in der Nase, der wie ein kurzer Windstoß, vergangene Bilder vorbeiziehen lässt. Manch eine Ausgrabung lässt mich heute schmunzeln, mich leise vor mich hin gigeln und bin erstaunt über die Dinge die waren und danach gekommen sind.

Es ist ein neues, ungewohntes Gefühl und raubt mir oft auch den Schlaf, aber missen möchte ich es glaube ich nicht mehr.

Ich glaube, ich bin doch ein bisschen mehr angetüdelt.



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